Wiens erstes Hochhaus

Hochhaus in der Herrengasse

Standort
Wien, Österreich

Baujahr
1930-1932

Bauherr

private Investor*innen

Architekten

Siegfried Theiss
Hans Jaksch

Höhe

52 Meter

Das Hochhaus in der Herrengasse war zu seiner Bauzeit mit 15 Stockwerken und einer Höhe von 52 Metern das höchste Wohn- und Bürogebäude in Wien und eines der ersten Hochhäuser in Europa.
Es markiert den Beginn des modernen Hochhausbaus in der Stadt und spiegelt den damaligen Fortschrittsglauben und die Begeisterung für neue Bauweisen wider. Architektonisch zeichnet sich das Hochhaus durch seinen klaren, funktionalistischen Stil aus, der typisch für die neue Wiener Sachlichkeit ist. Ein bemerkenswertes Detail ist die Gestaltung der oberen Etagen, die als Staffelgeschosse ausgeführt sind und dem Gebäude eine dynamische Silhouette verleihen.
Ursprünglich als Wohn- und Bürogebäude konzipiert, beherbergt das Hochhaus in der Herrengasse bis heute verschiedene Büros, Geschäfte und Wohnungen. Die Kombination von unterschiedlichen Nutzungen unter einem Dach war damals innovativ und setzte einen neuen Standard für die städtische Architektur in Wien.
Im Laufe der Jahrzehnte haben zahlreiche prominente Persönlichkeiten im Hochhaus gewohnt. Zu den bekanntesten Bewohnern zählte etwa der Schriftsteller Heimito von Doderer, der von 1951 bis 1966 in einer der Wohnungen lebte. Sein bekanntestes Werk, „Die Strudlhofstiege“, soll teilweise von seiner Zeit in der Herrengasse inspiriert worden sein. Auch andere Künstler, Intellektuelle und Geschäftsleute schätzten die zentrale Lage und die moderne Ausstattung des Gebäudes.
Das Hochhaus wurde ursprünglich von privaten Investoren finanziert und gebaut. Im Laufe der Zeit wechselte es mehrfach den Besitzer. Heute befindet es sich im Besitz einer Immobiliengesellschaft, die für die Verwaltung und den Erhalt des Gebäudes verantwortlich ist.
Durch die zentrale Lage und den historischen Wert bleibt das Hochhaus eine begehrte Adresse für Mieter und Investoren. Das Hochhaus steht durch seine historische und Kulturelle Bedeutung heute unter Denkmalschutz und ist ein wichtiger Bestandteil des historischen Stadtzentrums, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.